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Hände weg von Fundmunition

Wer kennt dies nicht?

Man sammelt und hortet viele außergewöhnliche und interessante Dinge. Dinge die man im Laufe des Lebens sieht, bekommt, kauft oder auch findet. Nein, bei mir sind es keine Kaffeemühlen oder Briefmarken, dies begründet sich einfach aus der Nähe zum Hürtgenwald und des ehemaligen Wohnort Merode bei Langerwehe, die unzertrennlich mit den Geschehnissen und der Geschichte des 2. Weltkrieges verbunden sind.

Erzählungen der Oma und Eltern gab es immer. Dazu zählten aber insbesondere die schrecklichen Erfahrungen aus dieser Zeit. Luftangriffe, Evakuierung und stetige Kampfhandlungen bis zur Rückkehr in eine nahezu vollständig zerstörte Heimat. Nachdem Anblick des eigenen Hauses als unbewohnbare Ruine blieb nur die Hoffnung dies nie wieder erleben zu müssen.

Hände weg von Fundmunition

Seitdem gibt es viele Berichte über alte Gegenstände und militärischem Material, welches Jahrzehnte später in Wald und Flur immer noch zu finden war. Berührungspunkte entwickelten sich automatisch, weil wir noch die Outdoor-Generation waren. Wenn man dann beim Versteckspiel zum Maifest im Schlosspark von Merode noch Mitte der 80er Jahre eine offenliegende Splitterbombe entdeckte. Seitdem ist man sensibilisiert und kann daher nur sagen – Hände weg von Fundmunition!

Munition Blindgänger Bodenfund Schlachtfeld Hürtgenwald

Munition, insbesondere Blindgänger, dürfen auch nach über 70 Jahre nicht unterschätzt werden.

Blindgänger können knapp unter der Erde liegen oder Meter tief im Boden vergraben sein. Je nach Tiefe und Sauerstoffzufuhr kann die Munition durch kristalline Ausformungen auch ohne Zünder explodieren. Korrosion und Erschütterungen können ebenfalls eine Detonation verursachen und Selbstentzündungen von Bomben mit einem Langzeitzünder (Säurezünder) sind jederzeit möglich.

Wie hoch ist das Risiko während einer Entschärfung von Blindgängern?

Das Risiko während einer Entschärfung einer Bombe mit einem mechanischen Zünder kann von Fachleuten gut eingeschätzt werden. Ein Risiko ist immer vorhanden, daher wird der Vorgang nach Möglichkeit in speziellen Bereichen durchgeführt oder falls die Munition nicht tranportsicher ist vor Ort.

Was ist zu tun, wenn man einen Blindgänger findet?

Die Munition nicht anfassen und sofort die Polizei informieren. Die gibt den Fund an den Kampfmittelräumdienst weiter, damit das Gelände gesichert und die Bombe, Granate oder Munition entschärft bzw. entsorgt werden kann.